1971: Historische Aufnahme der Fuldaer Aueweiher
Auf diesem Bild sieht man noch die Landverbindung, die den südlichen Aueweiher in 2 Weiher teilte. Die Landverbindung ging von der Segelflughalle bis südlich des Bleichhäuschens (SMC).
Auf der Verbindung war noch ein Gleis für Kipploren. Im Hintergrund sieht man links den Anfang der "Langen Insel" mit den dort bereits großen Bäumen.
1971: Historische Aufnahme der Fuldaer Aueweiher
1971: Blick auf die Segelflughalle mit den bereits sehr alten Bäumen, und dem Beginn der alten Landverbindung nach links.
1972: Historische Aufnahme der Fuldaer Aueweiher
Blick am Bleichhäuschen, das vom Schiffsmodellsportclub Fulda (SMC) genutzt wird, vorbei auf den neu angelegten südlichen Aueweiher.
Die Ufer hat man sauber von Gebüsch „bereinigt“.
Wird es so auch im Rahmen der LGS dann teilweise aussehen?
Wertvolle, bisher ungestörte Inseln
Bereits seit Jahrzehnten bewohnt der Eisvogel die "Lange Insel" im südlichen Aueweiher. So manchem ist sie besser als "Eisvogelinsel" bekannt. Immerhin wurde sie damals extra für diesen farbenfrohen Zeitgenossen geschaffen. Seither zieht er auf dieser, seit langer Zeit bisher ungestörten Insel, erfolgreich seine Jungen auf. Und nicht nur der Eisvogel profitiert von den ins Wasser ragenden Bäumen und Ästen der Weichholzaue.Auch Grau-und Silberreiher - sogar der in Hessen als ausgestorben geltende Nachtreiher war hier mehrmals zu sehen- sowie Kormorane nutzen die guten Ansitzwarten. Der ungestörte Bruchwald bietet außerdem sämtlichen Entenarten, Teichhühnern,Flussuferläufern und Gebirgsstelzen einen hervorragenden und wertvollen Sichtschutz. Kommen allerdings Tretboote und Sand(bade)strand ins Spiel, ist es um die Ruhe und Idylle der "Langen Insel" geschehen und ihre bisherigen Bewohner werden das Nachsehen haben.
Geschützter Landschaftsgärtner
In Hessen war der Biber (Castor fiber) über 2 Jahrhunderte verschwunden, bis er durch gezielte Wiederansiedlung Ende der Achtziger Jahre vom Sinntal aus erfolgreich
die Flussauen neu besiedeln konnte. Vor einigen Jahren erreichte er die Fulda und fühlt sich mittlerweile auch im Bereich des Aueweihers wohl. Besonders in der laubfreien Zeit sind seine
Nagespuren gut zu sehen. Als reiner Vegetarier beschafft er sich im Winter seine Nahrung durch Fällen der Bäume, um an die nahrhaften Zweige zu kommen. Von den Zweigen legt er sich auch einen
guten Futtervorrat unter Wasser an. Gleichzeitig nutzt er die Stämme zum Dammbau bzw. zum Anlegen seiner Burg. Mit dem Dammbau regulieren die Biber den Wasserstand so geschickt, daß der Eingang
ihrer Wohnburg immer unter Wasser liegt. Beim Errichten der Dämme und der Burg ist die ganze Biberfamilie eingespannt und das über Generationen. Da unberührte Auenlandschaft ein rares Gut
geworden ist, bleibt den Bibern nur, sich mit der Nähe des Menschen zu arrangieren. Das birgt für ihn einige Risiken, wie Straßenverkehr, Verfolgung, freilaufende Hunde und auch Störung durch
Freizeitaktivitäten. Versuchen wir Menschen dem geschützen Tier z.B. durch Lenkung und Regulierung des Erholungsverkehrs in Richtung "Stille Erholung" unter die Pfoten zu
greifen.
Biber beim Abendessen
Mit viel Glück kann man das imposante Nagetier im Bereich der Aueweiher beobachten.
Wasser braucht Platz
Besonders das Fulda- Hochwasser im Mai 2019 zeigte auf beeindruckende Weise, wie sich die sonst so friedliche Fulda ausbreiten kann. In diesem Jahr waren beide Weiher (eine geplante Hauptattraktion der Landesgartenschau) von den Wassermassen überschwemmt und ein nahezu flächendeckender kraftvoller Wasserstrom zog sich durch die gesamte Aue des Stadtgebietes. Natürliche, unverbaute Auen bieten den Platz , Wassermassen von starken Niederschlägen aufzunehmen und dienen so dem Hochwasserschutz. Auwälder bremsen zusätzlich die Geschwindigkeit des abfliessenden Wassers.
Foto: NABU Annett Erb, Mai - Hochwasser 2019
Grünspechtpaar brütet an den Aueweihern
Direkt in der Nähe der Futterstelle brütet ein Grünspechtpaar. Muss gerade jetzt in der Brutzeit die Bauarbeiten weiter durchgeführt werden?
Brutplätze vom Grünspecht dürfen nicht zerstört werden, denn der Grünspecht unterliegt dem Artenschutz: dem Bundesnaturschutzgesetz.
Der Grünspecht bevorzugt halb offene Kulturlandschaften mit altem Baumbestand (Höhlenbäume / Spechtbäume), Parks, Gärten, Auwälder und Streuobstwiesen.
Hauptnahrung sind Ameisen.
Die Mönchsgrasmücke
Sie errichtet Nester in Büschen, Hecken, Bäumen, Sträuchern und anderem Gebüsch.
Lebensraum: Kulturlandschaften, Auwälder, Waldunterholz, Gärten, Friedhöfe, Parks. Sie ist zwar ein widerstandsfähiger Vogel, jedoch bei extremer Störung, wie sie zur Zeit in den Fuldaauen herrscht, kann es sein, dass sie ebenfalls die Brut im Stich lässt. Das gilt für alle Vogelarten, die an den Aueweihern leben und brüten wollen.
Mit dem nachfolgenden Link kommt ihr auf die Seite ARTENVIELFALT AUEWEIHER,
die von drei Fuldaer Hobbyfotografen geführt wird. Ihre Vorliebe für das Paradies Aueweiher hat wahrscheinlich mit ihrer Liebe zur Naturfotografie mit Schwerpunkt Ornithologie zu tun. Denn eine
Landschaft, wie die Auen, sind vom ständigen Wechsel stärker betroffen, als andere Landschaftsformen. Somit bieten Auen für die Leidenschaft der Landschaft- und Tier-Fotografie immer wieder neue
Motive in kürzerer Zeit.
Bilder und Texte sind sehr interessant und sie zeigen euch zum einen, welch eine Artenvielfalt es in den Fuldaauen und an den Aueweihern gibt, und zum anderen, dass man mit einfachen Mitteln,
etwas für den Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt tun kann.
https://artenvielfalt-aueweiher.jimdofree.com/der-aueweiher/