Um 10:00 Uhr trafen wir zwölf Teilnehmer uns am Parkplatz Frickenhäuser Weiher und wanderten am Weiher vorbei zur Haunequelle. Gleich zu Beginn wurden wir von einem Schwarm Erlenzeisige begrüßt. Passend zum 3. Advent schneite es leicht und die Landschaft sah bald aus wie mit Puderzucker bestreut. Auf dem weiteren Weg sahen wir einen kleinen Trupp Feldsperlinge, Turmfalken, Amseln, Schwanzmeisen und Mäusebussarde. Für Falken ist der Nistkasten auf dem Hochspannungsmasten angebracht. Im lichten Buchenwald standen die Fruchtstände der Vogelnestwurz, einer Orchideenart. Eine Bauernhofkatze mit dickem Winterfell fand Gefallen daran, uns ein Wegstück zu begleiten. In der Kneshecke warteten bereits vier weitere Aktive und gemeinsam ließen wir uns das feine Essen vom Buffet schmecken. Viele interessante Informationen und Gespräche rundeten den Tag ab.
Exkursion zum Thema
„Deutsche Edelkrebse in den Gewässern der Rhön“
mit Ranger Joachim Walter
Eine Gruppe von NABU-Mitgliedern traf sich Samstagmorgen an einem kleinen Bach mit Ranger Joachim Walter um sich über das Edelkrebs-Projekt des Biosphärenreservates Rhön informieren zu lassen.
Nach Informationen über die erfolgreiche Wiederansiedlung in den Jahres 2005 bis 2011 aber auch die bestehenden Gefahren (s.u.) folgte ein Spaziergang entlang des Bachufers. Es wurden die einen Tag zuvor gestellten Reusen kontrolliert und tatsächlich eine Bachforelle und ein Edelkrebs gefunden. Erstere wurde nach kurzer Betrachtung wieder in den Bach entlassen. Der Edelkrebs wurde natürlich genauer begutachtet und sein Geschlecht bestimmt. Gut zu erkennen waren auch die kleinen Scheren an den beiden vorderen Beinpaaren. Dieses, noch nicht ausgewachsene Exemplar mit seinem markanten Stielaugen hatte zwei gleich große Scheren, was nicht immer der Fall ist. Denn wenn ein Krebs z.B. bei einem Kampf mit einem Artgenossen eine Schere verliert wächst sie nach, bleibt aber ein wenig kleiner. Bis zum Folgetag blieb dieser Krebs in der Obhut des Rangers und wurde dann wieder in seinen Bach entlassen.
Joachim Walter berichtete außerdem über das erfolgreiche Projekt zur Wiederansiedlung des „Schneider“, ein bis zu 18 cm langer, silbriger Fisch in vier kleinen Flüssen der Rhön. Leider ist es nicht möglich, die Bachmuscheln in die heimischen Bäche zurück zu
bringen, da die Umweltbedingungen keinen Erfolg eines solchen Projektes zulassen.
Nach diesen interessanten Ausführungen verabschiedete sich die Gruppe mit einem herzlichen Dank an Ranger Joachim Walter.
Früher gab es in fast allen Flüssen, Bächen und Teichen die Rhön Edelkrebse. Vor 20 Jahren war er hier ausgestorben. Ab 2004 wurden umfangreiche Maßnahmen
durchgeführt, um ihn wieder anzusiedeln. Man setzte von 2005 bis 2011 jährlich 5000 Jungkrebse in 12 geeigneten Gewässern aus. Mit Erfolg: Der Bestand hat sich stabilisiert. Dennoch lauern viele
Gefahren:
Heute überwachen 20 bis 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Gewässer, koordiniert von Ranger Joachim Walter, um den Lebensraum der Edelkrebse zu erhalten und den amerikanischen Signalkrebs zurück zu drängen. Maßnahmen sind z.B das Abfischen des Eindringlings und das Aussetzen von Edelkrebsen in isolierten Gewässern. Geplant ist der Einbau von Krebssperren in kleineren Gewässern, die das Einwandern des invasiven Krebses erschweren sollen. Fische können diese Sperren jederzeit passieren.
Foto und Text: Annette Jacobs
Mit der Adventszeit stand unsere Jahresabschlusswanderung vor der Tür.Diesmal ging es zum Haunestausee, der vielen Ornithologen wohl bekannt ist.
Am Samstag 09. Dezember 2023 war es soweit, 18 aktive Mitglieder und Naturfreunde unserer NABU-Gruppe Fulda u. Künzell e.V. machten sich auf den Weg und trafen sich am Gasthof Haunetal. Von dort aus ging es in Richtung Haunesee.
Das Wetter war ok. Wir hatten die Möglichkeit durch das Naturschutzgebiet in drei verschiedenen Wegstrecken zu wandern, also konnten wir die leichte Wegstrecke, mittlere oder die lange Wegstrecke wählen.
Gleich zu Beginn unserer Wanderung kam uns eine Edelkatze (Kater?) entgegen und steuerte Martin an, der sie sogleich aufnahm. Ein hübsches und gepflegtes Tier.
Es ist Spätherbst, jedoch gab es viel zu entdecken in der renaturierten Hauneaue. Da gab es blühende Pfaffenhütchen, grüne Blattpflanzen wie Brennnessel und verschiedene Pilze. An der Haune entlang hörten und sahen wir oft den Eisvogel, sowie ca 100 Erlenzeisige, Krickenten, Grau- und Silberreiher, die allgegenwärtigen Stockenten, Gänsesäger, Kraniche, Kleiber und Mäusebussard, (siehe Liste) Doch plötzlich kehrten wir um, da wir im Gasthof Haunetal einen Tisch bestellten, um dort den Wandertag gemütlich ausklingen zu lassen.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese Wanderungen zum Jahresende eine gute Tradition unserer Gruppe ist.
Unsere Sichtungen:
Krickenten- 6x männlich, 1x weiblich
Eisvögel- 3x
Graureiher- viele
Silberreiher- etliche
Stockenten
Gänsesäger- 6x männlich, 2x weiblich
Kormorane
Kraniche- 23x
Kleiber- 10x
Mäusebussard- 1x
Erlenzeisige- mehr als 100x
Mit der Adventszeit stand unsere Jahresabschlusswanderung vor der Tür.
Am Samstag, 11. Dezember war es soweit, 12 Mitglieder unserer NABU-Gruppe Fulda u. Künzell e.V. machten sich auf den Weg.
Diesmal ging es zum Ober-Mooser See, der vielen Ornithologen wohl bekannt ist. Das Leben auf dem See ist auch außerhalb der Zeit des Vogelzugs spektakulär. Zahlreiche Vogelarten brüten und leben im NABU-Schutzgebiet, darunter der seltene Schwarzhalstaucher. Das Vogelparadies besteht seit dem 15. Jahrhundert. In der Vergangenheit wurde der als Fischteich angelegte See naturgemäß bewirtschaftet. Die traditionelle Teichwirtschaft wird durch die NABU-Stiftung fortgeführt. Als besondere Überraschung wurden wir gleich bei den kleinen Teichen vom Eisvogel begrüßt, ganz kurz ließ sich auch ein zweiter blicken. Für den ein oder anderen war es die erste Begegnung mit dem „fliegendem Edelstein“. Etliche Schwäne, auch noch mit Jungvögeln aus dieser Saison, schwammen auf dem See. Von der Beobachtungshütte aus waren Kormorane, Graugänse, eine stattliche Schar Tafelenten und ein Silberreiher gut zu beobachten. Auch die allgegenwärtigen Stockenten und ein flinker Zwergtaucher waren zu sehen. Letzterer machte seinem Namen alle Ehre – der kleine braune kugelrunde Wasservogel tauchte immer wieder mit einem Hüpfer ab. Weg war er. Ein Turmfalke begleitete uns ringsum das winterliche Gewässer.Während unserer Runde um den See konnten wir die „Eisfüße“ wieder warmlaufen. Kurz vorm Ziel landete noch eine große Schar Stockenten auf dem Wasser. Die Sonne verschwand so langsam hinter der Wolkendecke - und wir in Heidis Kuchenstübchen. Der Kuchen dort ist ein Gedicht… .
Was Handfestes musste auch noch sein, so zogen wir wie geplant in Jöckels Gasthof ein.
Ich denke, es war für alle ein kulinarischer Genuss. Dankeschön.
Vielen
Dank für den herrlichen Ausflug, der sicherlich allen- auch unserem jüngsten Teilnehmer mit seinen 5 Jahren- viel Freude gemacht hat. Danke auch an Matthias und sein Spektiv, welches so manchen Vogel
erst ins rechte Licht gerückt hat. Text: A. Erb
Nun aber nochmal die Auflistung der beobachteten Vogelarten,
wobei sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Sumpfmeise
Amsel
Buchfink
Mind.20 Stare
Wacholderdrossel
Goldammer
Erlenzeisige
Stieglitze
Rabenkrähe
Turmfalke
2x Eisvögel
Mind. 10 Höckerschwäne, mit diesjährigen Jungvögeln
Tafelenten
Mind. 5 Graugänse
Mind. 3 Kormorane
1 Silberreiher
Stockenten
Zwergtaucher
Blaumeisen
Kohlmeisen
Nachdem Frau Dr. Bianca Reith im Juli 2021 im Rahmen einer Monatsversammlung des NABU Fulda und Künzell e.V. einen Vortrag über das neue Konzept des Tiergartens Fulda gehalten hatte, lud sie nun die Gruppe zu einer Besichtigung der teils fertigen Anlage ein.
Der neue Tiergarten präsentiert sich auf den fertigen Flächen in einer großzügigen und qualitativ hochwertigen Gestaltung der Anlage und der Gehege. Haus- und Nutztiere sind der Schwerpunkt, wobei es hauptsächlich um den direkten Kontakt und Umgang der Besucher mit den Tieren geht, aber auch um deren artgerechte Haltung und Ernährung. Dabei versucht man, die Lebensweisen in den ursprünglichen Herkunftsländern der Tiere zu berücksichtigen, denn fast alle gezeigten (Nutz)Tiere haben einen „Migrations-Hintergrund“. Das übliche Füttern der Tiere mit Tütenfutter, das den Tieren in der Vergangenheit z.T. gesundheitlich schwer geschadet hat, ist damit endgültig passé.
Streicheln statt Füttern heißt das neue Motto.
Zusätzlich sollen Therapie-Angebote in das Portfolio des Tiergartens aufgenommen werden.
Wildtiere werden in Zukunft im neuen Tiergarten nicht mehr gehalten, da die vorhandenen Flächen für eine artgerechte Haltung nicht ausreichen. Vorhandene Wildtiere sollten daher in den Wildtierpark nach Gersfeld umziehen. Notwendige Gespräche sollen noch geführt werden.
Im neuen Eingangsbereich, über den die FZ aktuell in der Ausgabe vom 21.06. 2022 berichtete, wird eine Ausflugsgaststätte eingerichtet, die auch von der Tierparkseite getrennt genutzt werden kann. Von dem zukünftigen Betreiber der Gaststätte wird erwartet, dass er das neue Konzept des Tiergartens mit unterstützt. Es wird darauf Wert gelegt, dass die angebotenen Lebensmittel sowohl aus der Region, als auch aus artgerechter Haltung bzw. biologischem Anbau kommen.
Frau Dr. Reith ist Tierärztin und Leiterin des neugestalteten Tiergarten Fulda. Sie ist mit Herzblut bei der Sache, davon konnten sich alle Teilnehmer bei der Führung überzeugen. Selbst über Pony, Esel und Co konnten wir, viele, teils unbekannte Informationen zur Herkunft, Lebens- und Verhaltensweisen erfahren.
Wir wünschen ihr natürlich viel Glück und Erfolg mit „ihrem Baby“ Tiergarten und weiterhin viel Freude bei ihrer Arbeit.
Frau Dr. Bianca Reith, ist Tierärztin und Leiterin des Tiergartens Fulda, hielt im Rahmen des Monatstreff der NABU Gruppe Fulda und Künzell e.V. einen Vortrag über den Umbau und die konzeptionelle Neuausrichtung des ehemaligen (Heimat) Tiergartens in Fulda-Neuenberg.
Es soll im Mittelpunkt die Mensch– Tier– Begegnung stehen. Dabei werden nur Haus- und Nutztiere gezeigt. Sie betont mehrfach, dass bei dem neunen Konzept dem Tier Achtung und Respekt gezollt werden soll.
Anstatt die Tiere ständig zu füttern, sollte das Streicheln der Tiere im Vordergrund stehen. Dadurch wird dem aggressiven Verhalten der Tiere entgegengewirkt, die sehr stark auf das Kohlenhydratreiche Tütenfutter reagieren. In der Vergangenheit kam es sogar zu heftigen „Angriffe“ auf die Kinder im Streichelgehege. Darum wird in Zukunft gestreichelt und nicht gefüttert, denn das ist die Aufgabe der Tierpfleger.
Zum Schluss ihres Vortrages bot Frau Dr. Reith unserer Gruppe eine Führung durch den umgebauten Tiergartens Fulda an.